Mission Statement

Das vom FWF unter der Projektnummer P-25200-G16 geförderte Projekt untersuchte von 2013 bis 2017 die Zivilrechtsjudikatur des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien im Zeitraum von 1938 bis 1945.

Es wurden alle vorhandenen Fallakten (55.823 Stück) aus dem betreffenden Zeitraum in einer Datenbank aufgenommen und können nach Materie (Rechtsgebiet) abgerufen werden. ForscherInnen können nun die für sie relevanten Aktenzahlen von Fällen eines bestimmten Rechtsgebietes über die Datenbank abfragen, ohne erst die gesamten Bestände durchsehen zu müssen.

Des Weiteren wurden inhaltliche Analysen vorgenommen, um Aussagen über die Auswirkungen der NS-Ideologie auf die Rechtsprechung zu treffen und der Zusammenhang von Gesetzesrecht und Richterrecht in einem totalitären System beleuchtet. Die Ergebnisse wurden auf einer abschließenden Konferenz vorgestellt.

Im Zuge des Projektes wurden darüber hinaus auch Bestände erschlossen, welche mit den Akten des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien in thematischem Zusammenhang stehen. Dies umfasste etwa die Akten der Österreich-Senate des Reichsgerichtes, die Akten der Bezirksgerichte und des Handelsgerichts Wien sowie administrative Akten und die Personalakten der beim Landesgericht tätigen Richter.